Maxrounds – Trommelmagazin für die Saiga-Flinte

Kampfwertsteigerung für Spezialeinheiten oder nützliches Zubehör für IPSC-Schützen? Wohl beides, denn mit 20 Patronen geladen, macht die halbautomatische Saiga 12 bezüglich Feuerstärke einen gewaltigen Sprung nach vorn. Per Umbaukit funktioniert das Trommelmagazin auch auf der Molot Vepr 12.

Text: László Tolvaj
Fotos: Hans Mosimann,László Tolvaj

Technische Daten:

  • Bezeichnung: PowerMag 700
  • Art: Trommelmagazin mit Federwerkantrieb
  • Kompatibel: Saiga 12, Molot Vepr (mit Umbaukit)

Hersteller/Bezugsquelle:

  • Maxrounds www.maxrounds.com
  • Gewicht: 670 g (leer)
  • Durchmesser: 155 mm (Trommel)
  • Höhe: 228 mm
  • Tiefe: 81 mm
  • Kaliber: 12/3“
  • Kapazität: 20 Patronen
  • Werkstoff: Aluminium, Stahl, Kunststoff

Preise:

  • 758 Euro (zwei Magazine in Alu-Koffer)
  • 429 Euro (ein Magazin in Alu-Koffer)
  • 379 Euro (ein Magazin ohne Zubehör)

Umbaukit für Molot Vepr

  • 240 Euro

Darauf haben zumindest lPSC-Schützen schon lange gewartet: das Hi-Cap-Magazin für die Schrot­flinte. Natürlich nicht für irgend eine Flinte, denn beim sportlichen-dynamischen Schiessen mit Schrot oder Flintenlaufgeschoss haben sich in den vergangenen Jahren Flinten mit Kastenmagazin gegenüber den herkömmlichen «Pumpen» oder Halbautomaten mit ihren Röhrenmagazinen durchge­setzt. Flinten mit Röhrenmagazin mögen kompakt und führig sein, wenn es aber ums Laden oder Nachladen geht, geraten sie arg ins Hintertreffen, denn hier geht es ähnlich wie beim Revolver ohne ausschwenkbare Trommel nur «one by one», also eine Pat­rone nach der andern.

Vor etwa 15 Jahren haben zwar einige fin­dige Köpfe eine Art Schnelllader für die Flinte (mit Röhrenmaga­zin) entwickelt, wobei die vorher abgefüllten Schrotpatronen in einem kurzen Zug von einem Rohr (Schnelllader) ins andere Rohr (Magazin) verschoben werden, das Ding braucht aber viel Übung und geschickte Hände, damit es zur Zufriedenheit des Wett­kampfschützen funktioniert. Kommt hinzu, dass es je nach Anlage des Parcours ge­schehen kann, dass der Schütze von Schrot auf Slug oder umge­kehrt wechseln muss, und dies natürlich möglichst subito. Mit einem Röhrenmagazin bleibt ihm nichts anderes übrig, als wiederum jede Patrone einzeln hinaus zu repetieren und dann die Röhre neu zu füllen, wäh­renddem bei einem Kastenma­gazin lediglich ein kurzer Maga­zinwechsel angesagt ist, eventuell begleitet von einem Repe­tiervorgang.Leider gibt es bis heute nur ein sehr bescheidenes Angebot, was Flinten mit Kastenmagazin betrifft. Da ist einerseits die ita­lienische Franchi SPAS-15, ein halbautomatischer Gasdruckla­der, welcher sich auf manuell (Pump Action) umstellen lässt, damit auch Patronen mit schwa­cher Ladung/Gasdruck sicher hineinrepetiert werden können. Vor knapp zehn Jahren ist die Saiga 12, ein Abkömmling der Kalashnikov-Familie, auf dem Markt erschienen, sie wurde im IWM 1-2/2000 vorgestellt. Spä­ter kam noch die Molot Vepr 12 hinzu (siehe SWM 2/2007), wel­che ganz ähnlich aufgebaut ist.

Da in den vergangenen Jah­ren auch das Flintenschiessen nach IPSC an Verbreitung ge­wonnen hat, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis sich je­mand mit der Frage auseinan­dersetzen würde, wie man bei solchen Waffen die Magazinkapazität vergrössern kann. Hier tritt nun die Firma Maxrounds in Erscheinung, deren Trommelmagazin Platz für 20 Patronen im Kaliber 12/3“ bie­tet. Ab Werk passt das Magazin ohne Nacharbeit in den Saiga-Halbautomaten. Um eine jeder­zeit sichere Funktion zu errei­chen, muss am Anfang noch die passende Munition eruiert wer den, unter 32 Gramm Schrotgewicht sollte man nicht gehen, die Gasabnahme ist in die Position «1» einzustellen. So gerüs­tet, sind die Schussfolgen ebenso schnell wie aus dem Kasten-Magazin, dauern aber um einiges länger an.

Aus dem Vollen

Das Magazin besteht in sei­nen Hauptteilen aus Vorder- und Rückseite mit einem Durchmes­ser von rund 155 mm, einem in­nenliegenden, doppelten Zahn kranz sowie den beiden aufge­schraubten Stegen, die in den Magazinschacht reichen. Alle diese Teile bestehen aus Aluminium und sind aus dem Vollen gefräst. Eine Blattfeder aus Stahl sowie einige Zubringer- teile aus Kunststoff vervollständigen die Teileliste, das Ganze macht einen seriösen Eindruck. Für Besitzer der Molot Vepr wird ein Umrüstkit angeboten, wobei das Um rüsten eines Magazines mit 240 Euro zu Buche schlägt. Bei drei Magazinen würde sich die Anschaffung einer passenden Saiga bereits lohnen, allerdings sind diese zur Zeit bei uns nur schwer erhältlich. Unser Testex­emplar stellte uns freundlicher­weise Lagardère in La Chaux-de-Fonds zur Verfügung. Die Maga­zine selber sind nur via Internet

(www.maxrounds.com ) erhält­lich.