Die nach dem AK-47 Grundprinzip aufgebauten Selbstladeflinten Izhmash Saiga 12 und Molot Vepr aus Rußland bestimmen aufgrund ihrer schnelleren Aufmunitionierung mittels Kastenmagazinen seit geraumer Zeit den internationalen IPSC Schießsport und finden darüber hinaus auch Anwendung bei Spezialeinheiten. Das neue Maxrounds PowerMag 700 Trommelmagazin für Munition in 12/70 steigert die Effektivität der Flinten nochmals erheblich. Im Vergleich zu Pistole oder Gewehr wird der Erfolg oder Mißerfolg beim dynamischen Schießen mit der Flinte vor allem durch die Geschicklichkeit und Schnelligkeit des Schützen beim Nachladen geprägt. Darum haben sich die Selbstladeflinten mit Kastenmagazinen gegenüber den konventionellen Vorderschaftrepetier oder Selbstladeflinten mit unter dem Lauf angeordneten Röhrenmagazinen zumindest an der Spitze durchgesetzt und viele erfindungsreiche Flintenschützen haben spezielles Zubehör entwickelt, welches den Vorgang des Aufmunitionierens des Glattläufers beschleunigen soll. Dies reicht von in Eigenregie gefertigten
Brustgeschirren mit schnellem Zugriff auf die Munition über kommerzielle, röhrenförmige Flintenspeedloader bis hin zu speziellen Armschlaufen oder Schaftetuis für die Unterbringung von Reservemunition. Daß die Flinte im Vergleich zu Pistole und Gewehr hinsichtlich der Magazinkapazität immer noch etwas hinterher hinkt, hat simpler Weise mit den recht üppigen Dimensionen der Flintenmunition mit Schrot, Posten oder Flintenlaufgeschoß zu tun. Die aktiven Flintenschützen der tschechischen Firma Maxrounds haben erst mit selbstgefertigten, überlangen Stangenmagazinen aus Leichtmetall experimentiert, bis sieschließlich beim Trommelmagazin landeten, weil es bei nicht allzu sperrigen Dimensionen dennoch die Feuerkraft steigert. Ein typischer Schwachpunkt von Trommelmagazinen ist ihr üblicherweise hohes Gewicht, das die Handhabung und Kontrollierbarkeit der Waffe ver-schlechert. Daher strebte man bei der Entwicklung des PowerMag 700 mit einer Kapazität für 20 Patronen des Kalibers 12/67,5 oder 12/70 – wie die Modellbezeichnung schon andeutet – ein Maximalgewicht von 700 Gramm an, was den Herrschaften von Maxrounds auch gelungen ist, denn unser Testexemplar brachte im Leerzustand ganze 670 Gramm auf die Waage.
In der Entwicklungsphase war eine der schwerer zu nehmenden Hürden die großzügig bemessenen Toleranzfelder von bis zu einem Millimeter im Bereich des Magazinschachts und -halters der russischen Flinten, so daß Maxro-unds von zehn Testwaffen den Mittelwert errechnete, um hier eine hohe Funktionszuverlässigkeit mit dem Trommelmagazin zu erreichen. Das PowerMag 700, das je nach Munitionstyp voll geladen über 1,5 Kilogramm wiegt (mit 20 Sellier & Bellot Fortuna 36 Gramm Schrotpatronen beispielsweise 1.680 Gramm), besteht größtenteils aus aus dem Vollen gefrästen Aluminium und ist innen wie außen blitzsauber verarbeitet. Zwischen der Front- und Rückenscheibe mit einem Durchmesser von 155 mm sitzt die innenliegende Mechanik mit Spindel, stählerner Blattfeder als Energielieferant für den Patronentransport, zwei Zahnrädern und weiteren Komponenten, teilweise auch aus Polymerkunststoff zur Gewichtsreduzierung. Die Abstandshalter zwischen den beiden Trommelmagazinscheiben sowie die aufgeschraubten Zufuhrstege, die in den Magazinschacht hineinreichen, bestehen ebenfalls aus Aluminium.